Arnold Schwarzenegger fordert mutiges Handeln statt Jammern. Van der Bellen: “Umweltschutz eine große, uns alle vereinende Aufgabe.”
Gastgeber Arnold Schwarzeneggers Botschaft beim neunten Austrian World Summit 2025 war unmissverständlich: „Wenn mich die Leute fragen: ´Was sollen wir tun?´, sage ich: Hört auf zu jammern! Jammern ändert nichts. Macht euch an die Arbeit.“ So forderte Schwarzenegger zum entschlossenen Handeln auf und veranschaulichte mit Best-Practice-Beispielen: Von seinen eigenen wegweisenden Initiativen als Gouverneur von Kalifornien – wie den strengen Emissionsstandards, der Million Solar Roofs Initiative und dem Global Warming Solutions Act – bis hin zu innovativen Städten wie San Diego und Grenoble in Frankreich, die mit fortschrittlichen Umweltgesetzen eine Vorreiterrolle einnehmen.
Keine Ausreden, sondern Taten
„Man kann nicht einfach dasitzen und sich herausreden, nur weil ein Mann im Weißen Haus nicht der gleichen Meinung ist wie man selbst“, appellierte er an die 1.500 Teilnehmer*innen vor Ort und jenen zigtausenden, die via Livestream dabei waren. „Wir brauchen Heldinnen und Helden. Wir müssen die Menschen für uns gewinnen. Und das erreicht man nicht durch Reden. Man tut es, indem man Maßnahmen ergreift, die ihr Leben verbessern – jetzt.“
Eine große, uns alle vereinende Aufgabe
Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der traditionell den Ehrenschutz der Klimakonferenz übernahm und vom Publikum mit Standing Ovations empfangen wurde, drängte auf Zusammenhalt: „Unser Planet ist nicht die Verantwortung einzelner Länder, Parteien oder Gruppen – oder gar einzelner Personen. Sondern die von uns allen.“ Und er betonte: „Die Klimakrise ist eine große, uns alle vereinende Bedrohung. Und Umweltschutz eine große, uns alle vereinende Aufgabe.“
Finanzierung sauberer Lösungen
Tony Blair, ehemaliger britischer Premierminister, unterstrich im Gespräch mit Arnold Schwarzenegger die Dringlichkeit, „Lösungen zu finden, die pragmatisch sind, das Leben der Menschen verbessern und die Emissionen senken.“ Auch er betonte unmissverständlich: „Das Ausmaß der Herausforderung erfordert eine kontinuierliche internationale Zusammenarbeit, denn Umweltverschmutzung und Klimawandel machen nicht an Ländergrenzen halt. Wir sind alle gemeinsam betroffen.“ Er forderte, über politische Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten und sicherzustellen, dass die Gelder dort eingesetzt werden, wo sie am meisten bewirken könnten: „Einschließlich der Finanzierung sauberer Lösungen auf der ganzen Welt und der Nutzung neuer und aufkommender Technologien, um den Fortschritt zu beschleunigen.“
Die Schwarzenegger Climate Initiative ist eine wichtige und dringend benötigte Stimme in dieser Debatte, die die Themen anspricht, die uns alle angehen.“
Jeder Beitrag zählt
Bundeskanzler Christian Stocker strich in seiner Rede hervor, dass die globalen Krisen zeigen würden, dass wir nur mit globalen Lösungen langfristigen Erfolg haben könnten. „Ehrgeizige Klimaziele müssen mit Wohlstand, Versorgungssicherheit und dem Erhalt einer wettbewerbsfähigen Industrie Hand in Hand gehen“, so Stocker weiter. „Dafür braucht es uns alle vereint im Handeln. Jeder Beitrag zählt – sei es durch innovative Ideen, nachhaltiges Handeln oder das Engagement für den Schutz unserer Natur.”
Wettbewerbsfähigkeit auf Touren bringen
Wopke Hoekstra, EU-Kommissar für Klima, Netto-Null Emissionen und sauberes Wachstum, weiß die jahrelange Arbeit von Gouverneur Schwarzenegger und seinen unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel und die Umweltverschmutzung zu schätzen: „Es ist von grundlegender Bedeutung, die politische Dynamik aufrechtzuerhalten, denn diese existenzielle Krise wird nicht verschwinden.“ Er verwies gleichzeitig auf „die große Chance, viele der Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, zu lösen.“ Die Position der EU in Zukunft sieht er klar: „Indem wir unsere Position als saubere Supermacht stärken, wird die EU ihre Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität auf Touren bringen und enorme Vorteile für unsere Bürgerinnen und Bürger schaffen.”
Keine abstrakte Zukunftsbedrohung
Im bis auf den letzten Platz gefüllten Konferenzsaal der Wiener Hofburg wurde am Vormittag des AUSTRIAN WORLD SUMMIT 2025 deutlich, was die Klimakrise im Alltag und die Folgen von Wetterextremen bereits bedeutet: Auf einem der Panels berichteten die Wiener Feuerwehrkommandantin Viktoria Zechmeister und der kalifornische Feuerwehrhauptmann Dom Bei aus Santa Monica eindrücklich von ihren Einsätzen im vergangenen Jahr: Beide waren im Vorjahr bei den großen Extremwettereignissen (Feuer in LA, Hochwasser in Österreich) im Einsatz. Ihr Austausch machte klar, dass die Klimakrise längst keine abstrakte Zukunftsbedrohung mehr ist – sie fordert schon heute Menschenleben, Ressourcen und internationale Zusammenarbeit.